Mittwoch, 18. Januar 2012

Subsistenz

Der Begriff “Subsistenz” wird heute in verschiedenen Zusammenhängen gebraucht und mit unterschiedlichen Charakteristika aufgeladen. Entsprechend taucht der Begriff in “Subsistenzwirtschaft”, “Subsistenzproduktion” usw. auf und wird u. a. mit Reproduktion, Reziprozität, selbstgenügsamen Wirtschaften, Eigenproduktion, Landwirtschaft oder rückschrittlichen Wirtschaftsmethoden assoziiert.

Nicht selten wird “Subsistenz” auch mit Existenz, Minimallohn, Mindestlohn, Sozialtransfers oder soziokulturellem Existenzminimum gleichgesetzt.

Demgegenüber steht die ursprünglich theologisch-philosophie Bedeutung von “Subsistenz” für ein Bestehen-aus-sich-selbst-heraus. Davon ausgehend habe ich zwei Subsistenzbegriffe rekonstruiert: Die Viabilität, die für die Aufrechterhaltung eines gegenwärtigen Zustands steht, und die Subsistenz, der ursprünglichen Bedeutung folgend als “Bestehen aus sich selbst heraus” (der Fähigkeit, den eigenen Zustand zu verändern).

Vor diesem Hintergrund ergibt sich eine Reihe von Problemen und Fragen, mit denen ich mich wissenschaftlich beschäftige, z. B.
  • Subsistenz: Welche Rolle spielt sie für die Wirtschaft? Welche Bedeutung kommt ihr in “modernen” Wirtschaften zu?
  • Subsistenzrecht (als Moralprinzip): Was ist das? Wie lässt sich das ethisch rechtfertigen? Welche – vor allem: sozialstaatlichen – Schlüsse sind daraus zu ziehen? Subsistenzethik.
  • Widerstand: Verbindung zwischen Widerstand und Subsistenz. Welche Formen von Widerstand gibt es? Wie lassen sich welche Widerstandsformen ethisch legitimieren?
  • Mindestlohn, “bedingungsloses” Grundeinkommen, Recht auf Arbeit, Soziale Marktwirtschaft, Arbeitsgesellschaft etc.
Verschiedene dieser Aspekte habe ich in meiner Dissertation ausgearbeitet:
  • Das Subsistenzrecht: Begriff, ökonomische Traditionen und Konsequenzen, Marburg, 2012.
Darüber hinaus existieren verschiedene Arbeitspapiere, die sich diesen Themen widmen:
Wer weitere Fragen dazu hat, kann sich gerne an mich wenden.

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